SCHÄTZE IM VERBORGENEN

Aus SPA&HOME 3-4 2014

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SCHÄTZE IM VERBORGENEN So einen Auftrag bekommt man nicht alle Tage: Der Gewölbekeller in dem historischen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Von den Vorbesitzern war er lange Zeit als Weinkeller genutzt worden. Die Kaufleute verwendeten damals die Kellerräume, um hier ihren Wein zum Reifen in großen Eichenfässern zu lagern. Sie hätten sich wahrscheinlich nicht vorstellen können, dass Generationen später das dunkle Gewölbe sich in einen hochwertigen Wellnessbereich verwandeln würde.

Denn der heutige Besitzer, der die unter Denkmalschutz und Ensembleschutz stehenden Gebäude erworben hatte, plante, in dem alten Keller im zweiten Untergeschoss unter dem Wohnhaus unter anderem eine Poolanlage einbauen zu lassen. Mit dem Projekt war das Architekturbüro Klemme in Mainz beauftragt worden. Diese hatte sich, was die Schwimmbadtechnik betrifft, an die Firma Ospa und für die Poolbauarbeiten an MLZ Pools & Wellness gewandt. „Die Aufgabe war an sich schon herausfordernd“, erzählt Heiko Zeuner von MLZ. „Erschwerend kam hinzu, dass das Kellergewölbe in seiner Struktur erhalten bleiben sollte und nicht durch aufwendige Isolierungsmaßnahmen verändert werden durfte.“ Der Raum sollte auch weiterhin als historisches Gewölbe wahrgenommen werden. Die Kuppeldecke wurde deshalb sandgestrahlt und mit einer Schutzschicht versehen, dass die Mauerstruktur gefestigt ist und keine Feuchtigkeit eindringen kann, optisch aber in ihrem Originalzustand erhalten bleibt. Die Lüftungsanlage, eine Menerga-Thermocond, wurde leistungsstark ausgelegt und von den Luftauslässen her so gestaltet, dass es nicht zu Feuchtigkeitsproblemen auf den Wandflächen kommen kann.„Der ursprüngliche Raum“, erzählt Heiko Zeuner weiter, „war nicht so hoch wie jetzt.“ Um ein ausreichend großes Schwimmbecken integrieren zu können, musste also der Boden ausgehoben werden, um in die entstehende Grube ein 10 x 5 m großes Schwimmbecken einbetonieren zu können. Das Skimmerbecken wurde mit einer Abdichtung versehen und dann mit Mosaikfliesen ausgekleidet. Dabei wurden die Skimmer so positioniert, dass der Wasserspiegel sehr hoch bis zu den Randplatten reicht und die Schwimmer eine sehr gute Sicht in den Raum haben. Da die Umgangsplatten ein klein wenig in den Pool hineinragen, wurde so ein eleganter Abschluss geschaffen. Das Schwimmbecken ist mit einer Einstiegstreppe sowie einer Sitzbank ausgestattet, die an der Treppe anschließt. Zu den Wasserattraktionen gehören eine Gegenstromanlage, die über der Sitzbank positioniert ist und auch als zusätzliche Massagemöglichkeit genutzt werden kann, und eine Massageanlage mit sechs Düsen in der Beckenwand. Weiße LED-Scheinwerfer setzen den Pool gekonnt in Szene, und Uplights im Beckenumgang erzeugen eine stimmungsvolle Atmosphäre in dem alten Gewölbe.Links und rechts von der Schwimmhalle in separaten kleineren Gewölben sind jeweils noch ein Fitnessraum und ein kleiner Wellnessraum mit Duschbereich und Sauna untergebracht. In Verlängerung des Wellnessraums und auf gleicher Ebene wie das Schwimmbad befindet sich die Schwimmbadtechnik mit Ospa-EcoFilter, Chlorozongerät, Dosiertechnik für pH-Heben und -Senken und die Steuerung Ospa-BlueControl. Am Display kann der Bauherr seine Wasserwerte ablesen, bei Bedarf korrigieren und die Wasserattraktionen und die Scheinwerfer bedienen. Auch die Lüftungstechnik ist auf die Steuerung aufgeschaltet. „Um angenehme Klimabedingungen in dem Gewölbe zu erzeugen“, erläutert Heiko Zeuner, „wird die Luft mit starker Energie eingeblasen und auf Höhe des Beckenkopfs unter der Decke abgesaugt.“ Schlitzschienen am Boden, die in den Setzkästen verborgen sind, bringen die warme Luft in den Raum ein. Glücklicherweise ist die Kuppelform des Raumes gut für diese Form der Luftführung geeignet. Der Luftstrom streicht an der Decke entlang und hält sie damit trocken, um hinten im Raum abgesaugt zu werden. Zeuner: „Man muss mit einem großen Umwälzvolumen arbeiten, um eine gute Luftführung im Raum zu erzeugen, ohne dass dabei ein unangenehmer Föneffekt entsteht.“

Dass im Raum angenehme Klimabedingungen herrschen, zeigt sich auch an den zahlreichen Kunstwerken, mit denen der Bauherr die Schwimmhalle ausgeschmückt hat. Als begeisterter Kunstsammler finden sich seine Kunstwerke im ganzen Haus und natürlich auch in der Schwimmhalle wider. Die Raumluftfeuchte ist so eingestellt, dass es den Kunstwerken nichts ausmacht. Besucher können sich kaum entscheiden, was bei dieser Schwimmhalle mehr beeindruckt: die außergewöhnliche Atmosphäre des Gewölbes oder die beeindruckende Kunstsammlung, die den ganzen Raum ausfüllt.

 

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